Dienstag, 1. April 2014
Haarige Mythen. Mythos 2: Je öfter man Haare schneidet, umso schneller wachsen sie
Öh..nein. Stimmt nicht.
Je öfter man Haare schneidet, umso kürzer werden sie, so einfach ist das.
Ich bin kein Mathegenie, aber die Rechnung kriege auch ich hin: Haare wachsen im Durchschnitt einen Zentimeter im Monat, (im Jahr also um etwa 12 Zentimeter) bei Manchen etwas mehr, bei Anderen etwas weniger.
Wenn ich nun jedes Vierteljahr zum Friseur gehe und drei Zentimeter abschneide bleiben die Haare...?
Genau. Auf einer Länge.
Super wenn man seine Wunschlänge erreicht hat und halten will.
Wenn ich die Haare alle 8 Wochen um drei Zentimeter schneiden lasse wie es mir ein Friseur einmal geraten hat, habe ich am Ende des Jahres kürzere Haare als am Anfang. Klar soweit, oder? Haare werden nur länger wenn man sie so selten wie möglich (aber so oft wie nötig!) schneidet.
Woher also der Mythos?
Lange Haare die selten bis nie geschnitten werden können mit der Zeit in den Spitzen kaputt gehen und brüchig werden. Sie werden erst dünn und fisselig, dann sehr trocken und dann können sie brechen. Das muß nicht passieren, kann aber. Meine Haare neigen leider dazu. Wenn nun unten abbricht was oben nachwächst, werden die Haare nicht länger. Wenn man die Spitzen gut pflegt und gelegentlich schneiden läßt, kann nichts abbrechen und was oben nachwächst kommt auch als Längenzuwachs unten an. Auch klar soweit denke ich.
Wie oft aber nun zum Friseur? Das muß jeder selber herausfinden. Meine Haare wachsem langsam und wenig, ich gehe daher nur einmal im Jahr zum Friseur und lasse maximal 5 Zentimeter abschneiden. Das reicht um allzu strapazierte Spitzen zu entfernen, aber der Längenzuwachs eines Jahres geht nicht völlig verloren.
Es gibt Menschen, die buchstäblich nie zum Friseur gehen müssen und dennoch keine Probleme mit Haarbruch oder Spliß haben. Zu denen gehöre ich nicht.
Also: der Mythos ist falsch. Wer lange Haare will darf nicht so oft zum Friseur gehen und muß seinen eigenen Rhytmus finden.

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Montag, 31. März 2014
Haarige Mythen. Mythos 1: Dünnes Haar kann man nicht wachsen lassen.
Blödsinn. Natürlich kann man. Dünnes, feines Haar wächst ebenso wie üppiges, dichtes Gelock, und oft wird es ganz erstaunlich lang. Die Frage ist, ob es gut aussieht und das wiederum ist eine Frage der Pflege, der passenden Frisuren und vor allem des persönlichen Geschmacks.
Dicke Rapunzelzöpfe wird man mit feinem Haar nie bekommen, und Dünne sehen zumindest bei mir nicht besonders schön aus.
Also bleiben zwei Möglichkeiten: auf hängende Flechtzöpfe verzichten, oder hemmungslos mogeln.
Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden und verdichte meine Zöpfe und Chignons mit Wolle.


Den Trick habe ich den Inderinnen abgeschaut, die ihre (oft beneidenswert langen und schönen) Zöpfe mit Parandi verstärken, künstlichen Zöpfen aus Wolle oder Seide, die ins eigene Haar eingeflochten werden.
Ich mache meine Parandi selber und habe sie in allen Farben des Regenboges. Und da "Regenbogen" ohnehin meine Lieblingsfarbe ist, hier ein Bild meiner Lieblingsfrisur mit meinem Lieblingsparanda:



Also: selbstverständlich kann man dünnes Haar (das wird ab jetzt "Feenhaar" nennen werden) so lang wachsen lassen wie man will und wie die Gene es erlauben. Ich behaupte sogar, daß es für empfindliches Feenhaar kaum eine passendere Frisur gibt als sie lang zu tragen. Die Friseure erzählen uns natürlich was anderes, weil sie wollen, daß wir regelmäßig zum schneiden kommen, aber es hilft nix: dünne, fisselige Haare ergeben dünne, fisselige Kurzhaarfrisuren und wenn man Pech hat sieht man am Ende aus wie Angela Merkel.
Dünne, fisselige Feenhaare lang getragen können hingegen mit relativ wenig Aufwand zu Chignons, Knoten und Zöpfen frisiert werden, denen man ihre Fisseligkeit nicht ansieht.
Ich brauche Morgens keine drei Minuten für eine Frisur wie die oben abgebildete. Mit kurzem Haar müßte ich ewig fönen, sprayen und stylen damit es halbwegs gut aussieht.
Im Übrigen lassen sich feine Haare mit ein paar Tricks so weit aufmotzen, daß zumindest für einen Abend der Rapunzeleffekt ensteht und sie auch offen getragen toll aussehen. Flechtwellen, Duttwellen, Kreppwellen und für besondere Gelegenheiten auch der böse Lockenstab gaukeln für ein paar Stunden die Toskana vor, wo in Wahrheit Ruhrgebiet ist ;-)
Also, meine feenhaarigen Damen: laßt wachsen was das Zeug hält und laßt euch von keinem einreden, daß das nicht geht.

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Der unterschied zwischen Dortmund und der Toskana
Frank Goosen sagt in einem seiner Bücher sehr treffend: jeder Idiot kann die Toskana toll finden, aber das Ruhrgebiet zu lieben ist eine Willenssentscheidung und, so möchte ich hinzufügen, eine emotionale Großtat.
So ist es auch mit meinen Haaren, denen ab nun auf diesem Blog eine eigene Abteilung gewidmet sein soll.
Wenn nämlich die Haare der seligen Kaiserin Elisabeth, vulgo "Sissi", sie Toskana sind, dann sind die Meinigen das Ruhrgebiet:



Mit meinen haarigen Beitägen will ich zeigen, daß man tatsächlich auch das Ruhrgebiet mögen kann und daß lange Haare für Menschen mit feinen, dünnen Haaren kein unerfüllter Traum bleiben müssen.
Wir müssen nur ein bißchen mehr tricksen als die glücklichen Bewohner der Toskana.
Mehr dazu in Kürze.

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Mittwoch, 18. September 2013
Wir wurden schon immer verarscht...
Shampoowerbung aus alter Zeit.
Ich liebe meine langen Haare und pflege sie mit Hingabe. Natürlich geht es mir wie allen Frauen: nie sind die Zotteln lang, schön, glänzend und gesund genug. Das war Anno 1900 nicht anders, daher heute ein paar besonders schöne Beispiele früher Konsumentenverarschung, vulgo "Werbung":


Die "Seven Sutherland Sisters" auf die hier angespielt wird, waren sieben sehr langhaarige Schwestern, die ihre Haarpracht auf Jahrmärkten und Fotos präsentiert und Werbung für Haarpflegemittel gemacht haben:




Eine Shampoowerbung etwa aus den 20er Jahren, entstanden vermutlich kurz bevor der "Bubikopf" (für mich eine Erfindung des Teufels...) modern wurde:


Nicht allein gegen Haarausfall und Glatze gedacht, sollte dieses Wundermittel gleich eine wahre Loreleimähne liefern:



Überflüssig zu erwähnen, daß nichts davon geholfen hat…

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