Dienstag, 30. Mai 2017
Rettet die Reklame!
zerlina, 19:22h

Ich habe länger überlegt, was wohl das richtige Thema wäre, diesen etwas vernachlässigten Blog wieder zum Leben zu erwecken. Die politische Situation und der ganz allgemeine Zustand der Welt sind mir zu unlustig und im Übrigen gibt es schlauere als mich, die sich auf wichtigeren Portalen als diesem dazu äußern können und sollen. Etwas schönes soll her, etwas das mich aufheitert.
Da fiel mir eine Sendung ein, die ich vor einigen Tagen im Radio gehört habe. Eine Sendung über vom Aussterben bedrohte Wörter. Das Konzept ist einfach: nenne ein Wort, das lange nicht mehr benutzt wurde und rette es vor dem Aussterben in dem du es wieder konsequent verwendest.
Dein Radiosender hilft dir dabei.
Mein rettenswertes Wort ist Reklame. Heute heißt Reklame „Werbung“
Reklame, das klingt nach „Mit Tosca kam die Zärtlichkeit“, nach „Wenn einem also Gutes wird beschert, das ist schon einen Asbach Uralt wert“, nach Frau Sommer, die immer ein Päckchen Jacobs Krönung im Handtäschchen mit sich trägt, nach der Ramafamilie und nach Gard-Haarstudio.
Reklame war die Bahlsen Probierstube, der Schaukelstuhl mit der Galamaflasche und Schumanns „Träumerei“ . Während man es in der „Werbung“ gerade mal schafft, für das Anpreisen von Süßigkeiten Verdis „La donna è mobile“ mit neuem Text zu verunglimpfen und mit gleicher Musik auch Tiefkühlpizza verkaufen will, bemüht die Reklame immerhin Khatchaturians Säbeltanz um ein alkoholisches Produkt mit Namen „Kosakenkaffee“ an die trinkende Kundschaft zu bringen. Wenn ich es im Konzert höre, möchte ich immer „Komm Brüderchen, trink Kosakenkaffee!“ durch die Philharmonie rufen und irgendwann mache ich das auch mal.
https://www.youtube.com/watch?v=gqg3l3r_DRI
Reklame ist „Lavendel, Oleander, Jasmin. Vernell!!“ Werbung ist „Testflüssigkeit“. Schönen Dank auch.
Mein Lieblingsreklamespruch ist und bleibt aber „Staniol Lametta ist das Beste!“
Peng. Dreist, unverschämt, direkt und ohne jeden subtilen Unterton. So will ich das haben. Manchmal.
Ich habe noch zwei alte Packungen im Schrank mit dem Weihnachtskram und kann mich nicht von ihnen trennen, und das nicht nur, weil Staniol Lametta wirklich das Beste und nicht mit dem heutigen Kunststoffmist zu vergleichen ist. Ich mag die Direktheit.
Wenn ich nicht ein Mensch wäre, der es für falsch hält bei Wahlen seine Stimme an eine Partei ohne Chancen zu verplempern, hätte ich bei den letzten Landtagswahlen in NRW „Die Partei“ gewählt und zwar einzig und allein wegen ihres Reklamespruchs: „Wählt DIE PARTEI. Sie ist sehr gut“. Stattdessen werde ich ab heute wieder häufiger das Wort „Reklame“ verwenden.
https://www.youtube.com/watch?v=pBFzIZGeqWg
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Mittwoch, 18. September 2013
Wir wurden schon immer verarscht...
zerlina, 10:58h
Shampoowerbung aus alter Zeit.
Ich liebe meine langen Haare und pflege sie mit Hingabe. Natürlich geht es mir wie allen Frauen: nie sind die Zotteln lang, schön, glänzend und gesund genug. Das war Anno 1900 nicht anders, daher heute ein paar besonders schöne Beispiele früher Konsumentenverarschung, vulgo "Werbung":

Die "Seven Sutherland Sisters" auf die hier angespielt wird, waren sieben sehr langhaarige Schwestern, die ihre Haarpracht auf Jahrmärkten und Fotos präsentiert und Werbung für Haarpflegemittel gemacht haben:


Eine Shampoowerbung etwa aus den 20er Jahren, entstanden vermutlich kurz bevor der "Bubikopf" (für mich eine Erfindung des Teufels...) modern wurde:

Nicht allein gegen Haarausfall und Glatze gedacht, sollte dieses Wundermittel gleich eine wahre Loreleimähne liefern:

Überflüssig zu erwähnen, daß nichts davon geholfen hat…

Ich liebe meine langen Haare und pflege sie mit Hingabe. Natürlich geht es mir wie allen Frauen: nie sind die Zotteln lang, schön, glänzend und gesund genug. Das war Anno 1900 nicht anders, daher heute ein paar besonders schöne Beispiele früher Konsumentenverarschung, vulgo "Werbung":

Die "Seven Sutherland Sisters" auf die hier angespielt wird, waren sieben sehr langhaarige Schwestern, die ihre Haarpracht auf Jahrmärkten und Fotos präsentiert und Werbung für Haarpflegemittel gemacht haben:


Eine Shampoowerbung etwa aus den 20er Jahren, entstanden vermutlich kurz bevor der "Bubikopf" (für mich eine Erfindung des Teufels...) modern wurde:

Nicht allein gegen Haarausfall und Glatze gedacht, sollte dieses Wundermittel gleich eine wahre Loreleimähne liefern:

Überflüssig zu erwähnen, daß nichts davon geholfen hat…

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