Montag, 9. Oktober 2017
Vorausschauende Fotografie
zerlina, 17:22h
Ich habe heute neue Passbilder machen lassen. Biometrische Passbilder. Es gibt da gewisse Vorgaben: Haare aus dem Gesicht, wenn irgend möglich keine Brille, neutraler Gesichtsausdruck. Wenn jemand von mir verlangt einen neutralen Gesichtsausdruck anzunehmen, sieht man mir das "Ja leck mich doch am Arsch du Spinner!" schon auf 100 Meter Entfernung an. So sind die Bilder dann auch geworden. Hier nun meine These: die wollen daß das so ist. Die (und mit "die" ist der Staatsschutz gemeint) wollen, daß wir auf unserem Passbild aussehen wie geisteskranke Schwerverbrecher. Wenn wir
nämlich wirklich mal was Blödes/Verbotenes/Schlimmes anstellen und amtlich gesucht und mit Bild in der Tagesschau erwähnt werden,wird man unser Passbild verwenden und ganz Deutschland soll sagen "Das sieht man doch, daß die nicht mehr alle Tassen im Schrank hat!". Nicht daß noch irgendwelche Sympathien entstehen weil man gerade die Zentrale irgendeines Scheißvereins in die Luft gejagt hat.
Lieber Staatsschutz, falls du hier mitliest: nur ein Scherz, ein wenig Plaisir. Ich habe nicht vor irgendwas in die Luft zu jagen.
nämlich wirklich mal was Blödes/Verbotenes/Schlimmes anstellen und amtlich gesucht und mit Bild in der Tagesschau erwähnt werden,wird man unser Passbild verwenden und ganz Deutschland soll sagen "Das sieht man doch, daß die nicht mehr alle Tassen im Schrank hat!". Nicht daß noch irgendwelche Sympathien entstehen weil man gerade die Zentrale irgendeines Scheißvereins in die Luft gejagt hat.
Lieber Staatsschutz, falls du hier mitliest: nur ein Scherz, ein wenig Plaisir. Ich habe nicht vor irgendwas in die Luft zu jagen.
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Freitag, 9. Juni 2017
Last night I had the strangest dream...
zerlina, 10:22h
Ich stehe mit dem Auto im Stau.
Ich habe doch überhaupt kein Auto. Wieso stehe ich mit dem Auto im Stau? Egal. Ich stehe mit dem Auto im Stau. Das Autoradio läuft. Da kommt die Nachricht: Donald Trump erklärt seinen Rücktritt.
Der Verkehr kommt endgültig zum erliegen. Menschen steigen aus ihren Wagen, erzählen die Nachricht weiter. Wildfremde liegen sich weinend in den Armen. Dann werde ich wach.
Das habe ich, und das kann man mir nun glauben oder nicht, genauso heute Nacht geträumt. Ich posaune meine Träume nicht im Internet aus, aber in diesem Fall wollte ich dann doch mal eine Ausnahme machen.
Ich habe doch überhaupt kein Auto. Wieso stehe ich mit dem Auto im Stau? Egal. Ich stehe mit dem Auto im Stau. Das Autoradio läuft. Da kommt die Nachricht: Donald Trump erklärt seinen Rücktritt.
Der Verkehr kommt endgültig zum erliegen. Menschen steigen aus ihren Wagen, erzählen die Nachricht weiter. Wildfremde liegen sich weinend in den Armen. Dann werde ich wach.
Das habe ich, und das kann man mir nun glauben oder nicht, genauso heute Nacht geträumt. Ich posaune meine Träume nicht im Internet aus, aber in diesem Fall wollte ich dann doch mal eine Ausnahme machen.
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Dienstag, 7. Juli 2015
Erläuterung für Jugendliche mit einer 5 in Englisch…
zerlina, 19:22h
Never underestimate the seductive power of a decent vocabulary.
Alan Rickman, Colin Firth, Tom Hiddleston, Benedict Cumberbatch.
Falls ihr Jungs da draußen euch fragt, warum wir Frauen diesen Mimen Kränze flechten und ihnen unsere Ergebenheit gerne auf jede erdenkliche Weise beweisen werden so sie danach verlangen, dann ist das obige Zitat von Oscar Wilde die Antwort:
Unterschätze niemals die Verführungskraft einer gepflegten Ausdrucksweise.
Es ist nicht ihr Aussehen (oder jedenfalls nicht in erster Linie), es sind nicht die Rollen die sie spielen (oder jedenfalls nicht nur, denn wir sind alt und realistisch genug, den Künstler nicht mit seiner Rolle zu verwechseln). Es ist die Sprache. Es ist die Tatsache, daß sie Briten sind und daß sie Stimmen und einen Akzent haben, der eine komatöse 90jährige zu neuem Leben erwecken und in einen schwärmerischen Teenie verwandeln kann.
Ein Satz wie „Shall we have dinner?“ vom richtigen Herrn in der richtigen Weise ausgesprochen, stellt den ganzen „Voulez-vous…“ Quatsch der Franzosen in den Schatten und kann zu heftigem Hyperventilieren führen.
Die Sprache der Verführung ist nicht Französisch, nicht Spanisch und auch nicht Italienisch.
Es ist das gute alte Oxford Englisch. Da euer Englischlehrer mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht zu denen gehört, die den Satz „Shall we have dinner?“ in der richtigen Weise aussprechen (außerdem darf er das gar nicht, schon gar nicht mit Unterton), könnt ihr euch das vielleicht nicht vorstellen, aber es ist so.
Wir ackern uns durch die Originalfassung von „Stolz und Vorurteil“ um zu erleben, wie sich Colin Firth durch den misslungensten Heiratsantrag der Literaturgeschichte stammelt, wir sehen „Harry Potter“ auf Englisch um Alan Rickman „Detention“ zischen zu hören und was Tom und Benedict betrifft: sie könnten uns das Telefonbuch vorlesen, solange es nur Eines aus London ist.
Das Englische ist eine Sprache von großer Verführungskraft wie ich mit diesem Beispiel demonstrieren möchte:
If we shadows have offended,
Think but this, and all is mended,
That you have but slumber'd here
While these visions did appear.
And this weak and idle theme,
No more yielding but a dream,
Gentles, do not reprehend:
if you pardon, we will mend:
And, as I am an honest Puck,
If we have unearned luck
Now to 'scape the serpent's tongue,
We will make amends ere long;
Else the Puck a liar call;
So, good night unto you all.
Give me your hands, if we be friends,
And Robin shall restore amends.
(Shakespeare: A midsummer night’s dream)
Also: ran an die Vokabelhefte und die Grammatik, es mag sein, daß ihr es eines Tages noch braucht, wenn auch aus anderen Gründen als denen die Eure Lehrer und Eltern euch nennen.
Alan Rickman, Colin Firth, Tom Hiddleston, Benedict Cumberbatch.
Falls ihr Jungs da draußen euch fragt, warum wir Frauen diesen Mimen Kränze flechten und ihnen unsere Ergebenheit gerne auf jede erdenkliche Weise beweisen werden so sie danach verlangen, dann ist das obige Zitat von Oscar Wilde die Antwort:
Unterschätze niemals die Verführungskraft einer gepflegten Ausdrucksweise.
Es ist nicht ihr Aussehen (oder jedenfalls nicht in erster Linie), es sind nicht die Rollen die sie spielen (oder jedenfalls nicht nur, denn wir sind alt und realistisch genug, den Künstler nicht mit seiner Rolle zu verwechseln). Es ist die Sprache. Es ist die Tatsache, daß sie Briten sind und daß sie Stimmen und einen Akzent haben, der eine komatöse 90jährige zu neuem Leben erwecken und in einen schwärmerischen Teenie verwandeln kann.
Ein Satz wie „Shall we have dinner?“ vom richtigen Herrn in der richtigen Weise ausgesprochen, stellt den ganzen „Voulez-vous…“ Quatsch der Franzosen in den Schatten und kann zu heftigem Hyperventilieren führen.
Die Sprache der Verführung ist nicht Französisch, nicht Spanisch und auch nicht Italienisch.
Es ist das gute alte Oxford Englisch. Da euer Englischlehrer mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht zu denen gehört, die den Satz „Shall we have dinner?“ in der richtigen Weise aussprechen (außerdem darf er das gar nicht, schon gar nicht mit Unterton), könnt ihr euch das vielleicht nicht vorstellen, aber es ist so.
Wir ackern uns durch die Originalfassung von „Stolz und Vorurteil“ um zu erleben, wie sich Colin Firth durch den misslungensten Heiratsantrag der Literaturgeschichte stammelt, wir sehen „Harry Potter“ auf Englisch um Alan Rickman „Detention“ zischen zu hören und was Tom und Benedict betrifft: sie könnten uns das Telefonbuch vorlesen, solange es nur Eines aus London ist.
Das Englische ist eine Sprache von großer Verführungskraft wie ich mit diesem Beispiel demonstrieren möchte:
If we shadows have offended,
Think but this, and all is mended,
That you have but slumber'd here
While these visions did appear.
And this weak and idle theme,
No more yielding but a dream,
Gentles, do not reprehend:
if you pardon, we will mend:
And, as I am an honest Puck,
If we have unearned luck
Now to 'scape the serpent's tongue,
We will make amends ere long;
Else the Puck a liar call;
So, good night unto you all.
Give me your hands, if we be friends,
And Robin shall restore amends.
(Shakespeare: A midsummer night’s dream)
Also: ran an die Vokabelhefte und die Grammatik, es mag sein, daß ihr es eines Tages noch braucht, wenn auch aus anderen Gründen als denen die Eure Lehrer und Eltern euch nennen.
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Donnerstag, 2. Juli 2015
Unwetterwarnung des DWD!
zerlina, 21:39h

Der Deutsche Wetterdienst hat ja bekanntlich aufgrund einer Computerpanne für heute vor Schneeverwehungen und heftigem Schneefall gewarnt.
Ich finde das klasse. Allein der Gedanke an Schnee, Eis und Schlittenpartien läßt einen die mörderische Hitze dieser Tage leichter ertragen.
Und weil das so ist, hier mein Beitrag zur Allgemeinen Abkühlung:
https://www.youtube.com/watch?v=anIkwFNHVvc
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Dienstag, 15. April 2014
Lassen sie mich durch, ich bin Arzt...
zerlina, 23:23h
... oder: Sätze die ich schon immer mal sagen wollte.
Woody Allen sagt in der Flughafenszene am Ende von "Mach's noch einmal Sam" in guter alter Humphrey Bogart Manier "Du wirst es bereuen .Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber bald und dann für den Rest deines Lebens."
Er zitiert damit natürlich aus "Casablanca" und gesteht, daß er schon immer davon geträumt habe, diesen Satz mal zu sagen.
Wir alle haben solche Sätze. Für manche ist es vielleicht wirklich das berühmte "Lassen sie mich durch, ich bin Arzt" für andere "Es ist nicht das, wonach es aussieht!"
Hier sind meine noch nie gesagten Lieblingssätze:
Ich würde wirklich gerne mal in ein Taxi steigen und sagen "Folgen sie diesem Wagen!" nur um zu sehen, ob der Taxifahrer das auch wirklich macht. In Filmen machen sie das nämlich immer. Mein Mann ist übrigens Taxifahrer, ich könnte ihn also einfach fragen, aber es wäre nicht das selbe.
Ich möchte auch mal jemanden mit meinem Lieblingszitat aus "Raumschiff Enterprise" beleidigen: "Sie bösartiger Unterdrücker jeden anständigen Gedankens!" aber das muß dann eine Situation sein, die einen so kostbaren, wunderbar bösartigen Satz wert ist, und die habe ich bisher noch nicht erlebt.
Außerdem würde ich die Frage nach dem Beruf meines Mannes gerne mit "Mein Mann? Der ist Luftballonverkäufer im Zoo" beantworten.
Ganz oben auf meiner Hitliste steht jedoch "Junger Mann, sie rütteln gewaltig am Ohrfeigenbaum".
Kann man jemanden auf stilvollere Weise in seine Schranken verweisen? Da wünscht man sich geradezu eine Kneipentheke und einen Rainer Brüderle der zu nachtschlafener Stunde Sätze sagt in denen Worte wie "Dirndl" und "ausfüllen" vorkommen.
Bei der Gelegenheit könnte ich dann gleich noch einen weiteren Lieblingssatz in die Runde werfen, er besteht aus einem Wort, wird geschrieen und lautet "Champagner!!!"
Wenn das alles nix wird, dann bitte lieber Gott gib, daß ich eines Tages auf einer Bühne stehen und einfach nur zwei Worte sagen kann:
"Maestro, bitte!"
Und nicht, daß gerne bei einem Schiffsunglück sterben würde, aber WENN, dann hätte ich gern soviel Contenance für einen letzten, ganz großen Satz:
"Guten Abend, wir sinken. Darf ich mich setzen?"
http://www.youtube.com/watch?v=_l8RyZCqOcs
Woody Allen sagt in der Flughafenszene am Ende von "Mach's noch einmal Sam" in guter alter Humphrey Bogart Manier "Du wirst es bereuen .Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber bald und dann für den Rest deines Lebens."
Er zitiert damit natürlich aus "Casablanca" und gesteht, daß er schon immer davon geträumt habe, diesen Satz mal zu sagen.
Wir alle haben solche Sätze. Für manche ist es vielleicht wirklich das berühmte "Lassen sie mich durch, ich bin Arzt" für andere "Es ist nicht das, wonach es aussieht!"
Hier sind meine noch nie gesagten Lieblingssätze:
Ich würde wirklich gerne mal in ein Taxi steigen und sagen "Folgen sie diesem Wagen!" nur um zu sehen, ob der Taxifahrer das auch wirklich macht. In Filmen machen sie das nämlich immer. Mein Mann ist übrigens Taxifahrer, ich könnte ihn also einfach fragen, aber es wäre nicht das selbe.
Ich möchte auch mal jemanden mit meinem Lieblingszitat aus "Raumschiff Enterprise" beleidigen: "Sie bösartiger Unterdrücker jeden anständigen Gedankens!" aber das muß dann eine Situation sein, die einen so kostbaren, wunderbar bösartigen Satz wert ist, und die habe ich bisher noch nicht erlebt.
Außerdem würde ich die Frage nach dem Beruf meines Mannes gerne mit "Mein Mann? Der ist Luftballonverkäufer im Zoo" beantworten.
Ganz oben auf meiner Hitliste steht jedoch "Junger Mann, sie rütteln gewaltig am Ohrfeigenbaum".
Kann man jemanden auf stilvollere Weise in seine Schranken verweisen? Da wünscht man sich geradezu eine Kneipentheke und einen Rainer Brüderle der zu nachtschlafener Stunde Sätze sagt in denen Worte wie "Dirndl" und "ausfüllen" vorkommen.
Bei der Gelegenheit könnte ich dann gleich noch einen weiteren Lieblingssatz in die Runde werfen, er besteht aus einem Wort, wird geschrieen und lautet "Champagner!!!"
Wenn das alles nix wird, dann bitte lieber Gott gib, daß ich eines Tages auf einer Bühne stehen und einfach nur zwei Worte sagen kann:
"Maestro, bitte!"
Und nicht, daß gerne bei einem Schiffsunglück sterben würde, aber WENN, dann hätte ich gern soviel Contenance für einen letzten, ganz großen Satz:
"Guten Abend, wir sinken. Darf ich mich setzen?"
http://www.youtube.com/watch?v=_l8RyZCqOcs
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Mittwoch, 2. April 2014
Kindheit reloaded
zerlina, 09:18h
Es gibt diese Momente im Leben, in denen man sich seine Kindheit zurückwünscht. Vielleicht nicht die ganze Kindheit, und vielleicht nicht alles was damals passiert ist (wer braucht schon die Angst vor einem Blauen Brief oder den Besuch des Schulzahnarztes), aber doch das eine oder andere.
Manchmal geht es uns auch einfach nur schlecht, wir durchleben das, was Douglas Adams so schön den "langen dunklen Fünfuhrtee der Seele" nennt: diese Mischung aus Langeweile und depressiver Verstimmung. Der Liebste ist nicht da, oder es gibt nicht mal einen Liebsten der weg sein könnte, wir haben uns mit der besten Freundin gestritten und überhaupt ist einfach alles ganz schlimm.
Oder alles ist im Gegenteil ganz toll und wir schwelgen mit dem Liebsten oder der besten Freundin in Erinnerungen daran wie es war, damals als wir noch klein waren.
So oder so, beides ist der ideale Zeitpunkt für das Programm "Kindheit reloaded", das ganz ohne Internet und Computer funktioniert.
Wir tun einfach Dinge, die ganz selbstverständlich zu unserer Kindheit gehört haben, und die wir seit zehn, zwanzig oder dreißig Jahren nicht mehr gemacht haben :
Am Samstagabend um 19 Uhr mit viiieeel Schaum und Gummiente in die Badewanne gehen.
Danach im Bademantel vor den Fernseher setzen und "Raumschiff Enterprise" gucken. Oder "Das Haus am Eaton Place". Oder "Bonanza" Oder "Rauchende Colts". Oder "Unser Walter". Manches davon läuft immer mal wieder im Fernsehen (wenn auch leider nicht Samstags um 19.30), alles gibt es auf DVD.
Samstagnachmittags "Die Muppetshow" gucken, die Uhrzeit ist wichtig, denn die Muppetshow lief in unserer Kindheit immer am Samstagnachmittag und nicht Nachts um drei wenn man besoffen ist und nicht schlafen kann.
Eine Tüte Ahoi Brause kaufen und aufessen. Ganz Mutige schütten die ganze Tüte auf einmal in den Mund.
Im Hof oder auf der Straße Seilchen springen, und wenn jemand blöd guckt ganz laut "Teddybär, Teddybär dreh dich um" singen.
Straßenkreide kaufen und die ganze Straße bunt anmalen.
Mit einer Freundin Gummitwist spielen.
Hüpfkästchen spielen.
Zöpfe flechten oder binden und mit Original 70er-Jahre-Haarspangen zusammenhalten und den ganzen Tag tragen. Gelgentlich findet man diese alten Zopfspangen für teures Geld bei Ebay..
Kinderessen essen:
Schnitzel mit Pommes und Ketchup. Dazu Fanta.
Fischstäbchen.
Eine Packung Miracoli zubereiten und essen. Natürlich das Original-Miracoli mit Spaghetti, Tomatenmark, Parmesellokäse und der legendären Würzmischung.
Ein großes Glas Kaba trinken. Eiskalt aus dem Kühlschrank. Ja, auch das Bauchweh danach war Teil unserer Kindheit!
Einen Zeichenblock und Buntstifte kaufen und einfach drauflos malen. Ein Haus, einen Hund, eine Blumenwiese. Wir können das nicht und es ist kaum zu erkennen, was es sein soll? Das hat uns doch in unserer Kindheit auch nicht gestört.
Einen Wunschzettel an das Christkind schreiben.
Beim feuerroten, wunderschönen Sonnenuntergang nicht an verbotene Spiele mit Johnny Depp am Strand denken, sondern sagen "Oh, das Christkind backt Plätzchen!"
Ein Mickimausheft lesen.
Nach der Tageschau ins Bett gehen und mit der Taschenlampe unter der Bettdecke lesen.
Eine Flasche "Tosca" kaufen und in der Wohnung versprühen. So roch Mama immer wenn sie ins Theater gegangen ist. Oder Großtante Ursula wenn sie zu Besuch gekommen ist.
Ein Negerkussbrötchen essen. Und es auch Negerkussbrötchen nennen. Kein Mensch hat in unserer Kindheit "Schokoschaumkuss" gesagt und wir sind trotzdem nicht alle bei der NPD gelandet.
An einer Packung Wachsmalstifte riechen. Du bist sofort wieder 7 Jahre alt und im Klassenzimmer.
Auf der Strasse Steinchenfußball spielen.
Ein Abziehtatoo machen.
Kindersüßigkeiten essen:
Drei Musketiere (heißt heute "Curly Wurly", schmeckt aber genauso)
Leckmuscheln (niemand hat damals dreckig gegrinst... 8) )
Ufos aus Esspapier mit Brause drin.
Einen PEZ-Spender besorgen und ihn auch benutzen!
Zehn Cent in den Kaugummiautomaten stecken und die Kaugummis auch kauen!
Eine Packung Erfrischungsstäbchen essen. Ja, die ganze Packung auf einmal.
Caprisonne trinken.
Nach all den Anstrengungen um acht Uhr ins Bett gehen.

Bemerkung in eigener Sache: dieser Beitrag wurde vor längerer Zeit für ein anderes Forum geschrieben, aber ich erlaube mir, mich selber zu zitieren :-)
Manchmal geht es uns auch einfach nur schlecht, wir durchleben das, was Douglas Adams so schön den "langen dunklen Fünfuhrtee der Seele" nennt: diese Mischung aus Langeweile und depressiver Verstimmung. Der Liebste ist nicht da, oder es gibt nicht mal einen Liebsten der weg sein könnte, wir haben uns mit der besten Freundin gestritten und überhaupt ist einfach alles ganz schlimm.
Oder alles ist im Gegenteil ganz toll und wir schwelgen mit dem Liebsten oder der besten Freundin in Erinnerungen daran wie es war, damals als wir noch klein waren.
So oder so, beides ist der ideale Zeitpunkt für das Programm "Kindheit reloaded", das ganz ohne Internet und Computer funktioniert.
Wir tun einfach Dinge, die ganz selbstverständlich zu unserer Kindheit gehört haben, und die wir seit zehn, zwanzig oder dreißig Jahren nicht mehr gemacht haben :
Am Samstagabend um 19 Uhr mit viiieeel Schaum und Gummiente in die Badewanne gehen.
Danach im Bademantel vor den Fernseher setzen und "Raumschiff Enterprise" gucken. Oder "Das Haus am Eaton Place". Oder "Bonanza" Oder "Rauchende Colts". Oder "Unser Walter". Manches davon läuft immer mal wieder im Fernsehen (wenn auch leider nicht Samstags um 19.30), alles gibt es auf DVD.
Samstagnachmittags "Die Muppetshow" gucken, die Uhrzeit ist wichtig, denn die Muppetshow lief in unserer Kindheit immer am Samstagnachmittag und nicht Nachts um drei wenn man besoffen ist und nicht schlafen kann.
Eine Tüte Ahoi Brause kaufen und aufessen. Ganz Mutige schütten die ganze Tüte auf einmal in den Mund.
Im Hof oder auf der Straße Seilchen springen, und wenn jemand blöd guckt ganz laut "Teddybär, Teddybär dreh dich um" singen.
Straßenkreide kaufen und die ganze Straße bunt anmalen.
Mit einer Freundin Gummitwist spielen.
Hüpfkästchen spielen.
Zöpfe flechten oder binden und mit Original 70er-Jahre-Haarspangen zusammenhalten und den ganzen Tag tragen. Gelgentlich findet man diese alten Zopfspangen für teures Geld bei Ebay..
Kinderessen essen:
Schnitzel mit Pommes und Ketchup. Dazu Fanta.
Fischstäbchen.
Eine Packung Miracoli zubereiten und essen. Natürlich das Original-Miracoli mit Spaghetti, Tomatenmark, Parmesellokäse und der legendären Würzmischung.
Ein großes Glas Kaba trinken. Eiskalt aus dem Kühlschrank. Ja, auch das Bauchweh danach war Teil unserer Kindheit!
Einen Zeichenblock und Buntstifte kaufen und einfach drauflos malen. Ein Haus, einen Hund, eine Blumenwiese. Wir können das nicht und es ist kaum zu erkennen, was es sein soll? Das hat uns doch in unserer Kindheit auch nicht gestört.
Einen Wunschzettel an das Christkind schreiben.
Beim feuerroten, wunderschönen Sonnenuntergang nicht an verbotene Spiele mit Johnny Depp am Strand denken, sondern sagen "Oh, das Christkind backt Plätzchen!"
Ein Mickimausheft lesen.
Nach der Tageschau ins Bett gehen und mit der Taschenlampe unter der Bettdecke lesen.
Eine Flasche "Tosca" kaufen und in der Wohnung versprühen. So roch Mama immer wenn sie ins Theater gegangen ist. Oder Großtante Ursula wenn sie zu Besuch gekommen ist.
Ein Negerkussbrötchen essen. Und es auch Negerkussbrötchen nennen. Kein Mensch hat in unserer Kindheit "Schokoschaumkuss" gesagt und wir sind trotzdem nicht alle bei der NPD gelandet.
An einer Packung Wachsmalstifte riechen. Du bist sofort wieder 7 Jahre alt und im Klassenzimmer.
Auf der Strasse Steinchenfußball spielen.
Ein Abziehtatoo machen.
Kindersüßigkeiten essen:
Drei Musketiere (heißt heute "Curly Wurly", schmeckt aber genauso)
Leckmuscheln (niemand hat damals dreckig gegrinst... 8) )
Ufos aus Esspapier mit Brause drin.
Einen PEZ-Spender besorgen und ihn auch benutzen!
Zehn Cent in den Kaugummiautomaten stecken und die Kaugummis auch kauen!
Eine Packung Erfrischungsstäbchen essen. Ja, die ganze Packung auf einmal.
Caprisonne trinken.
Nach all den Anstrengungen um acht Uhr ins Bett gehen.

Bemerkung in eigener Sache: dieser Beitrag wurde vor längerer Zeit für ein anderes Forum geschrieben, aber ich erlaube mir, mich selber zu zitieren :-)
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